Tourabbruch - Alphubel (4206m)


Ende August machten sich vier DAV Mitglieder, Norbert, Peter, Mario und Frank, auf den Weg um die Monte Rosa Runde zu gehen. Alles fing sehr vielversprechend an. Das Wetter war ausgesprochen einladend, gute Laune machte sich breit und es schien wirklich alles perfekt. Wir Vier trafen uns zum Einlaufen auf der Täschhütte, die auf 2700m liegt. Dort wollten wir ein paar Tage bleiben. Mehrere 4000-er können von hier aus bestiegen werden, insbesondere der Alphubel, das Allalinhorn und das Rimpfischhorn. Anfahrt
Noch ist perfektes Wetter

Die Tage unserer Tour:

In Berlin hatten wir zuvor die Spaltenbergung geübt. Um den Aufbau eines Flaschenzuges zu vertiefen hatten wir dies noch einmal auf der Hütte ausprobiert. Anschließend studierten wir das Kartenmaterial, um zu entscheiden, welche Tour wir am nächsten Morgen gehen wollen. Nach dem wir auch den Hüttenwirt um Informationen gebeten hatten, beschlossen wir am kommenden Tag den Alphubel zu besteigen. Am nächsten Tag sind wir gegen 4:00 Uhr aufgebrochen. Doch schon bald fing es leicht zu regnen an und am Gletscherrand angekommen, war das Wetter so schlecht, dass wir keine ausreichende Sicht mehr hatten. Wir mussten umkehren. Leider sagte auch der Wetterbericht für den nächsten Tag kein besonders schönes Wetter voraus. Nebel
Seilübung - Flaschenzug.
Nebel
Schlechtes Wetter - Wir gehen zurück.
Am darauf folgenden Tag sind wir wieder um 3:00 ausgestanden. Wir stellten fest, dass es schon wieder regnete, deshalb legten wir uns wieder hin. Erst viel später, nach dem späten Frühstück, machten sich gegen 10:00 Uhr zwei von uns auf den Weg Richtung Alphubel. Nicht wirklich mit dem Ziel den Gipfel zu erreichen. Es sollte nur eine kleine Tour werden um die Verhältnisse am Berg einschätzen zu können. Es ging das Gerücht um, dass oben 15cm Schnee gefallen sein sollten. Unterwegs sahen wir eine Herde Steinböcke. An denen wären wir beinahe vorbei gelaufen, so gut sind sie durch ihre Farbe im felsigen Gelände getarnt. Da wir nur zu zweit waren und uns das Gelände unbekannt, gingen wir auf dem Gletscher sofort am Seil. So erreichten wir gegen 13:00 Uhr eine Höhe von 3700m, also fast das Alphubeljoch. Aber wir mussten umkehren. Denn 13:00 Uhr hatten wir uns als Umkehrzeit definiert. Die Verhältnisse am Berg waren gut. Von Neuschnee war nicht viel zu erkennen. Wir schätzten ihn auf 0.5cm. Auch Spalten waren bis hier nicht wirklich zu finden. Kein Wind ! Wir hätten also auch noch eine halbe Stunde weiter laufen können. Aber wir hätten keine neuen Erkenntnisse gewonnen. Außerdem wussen wir nicht, ob das Wetter nicht doch noch umschlägt. Aber zu unserem Glück blieb es den ganzen Tag trocken, kein Regen. Auch die Sichtweiten waren nicht schlecht. Mario und Frank
Die beiden Späher
Umkehrpunkt
Umkehrpunkt
Am nächsten Tag sind wir nun zum dritten Mal um 3:00 aufgestanden. Diesmal passte das Wetter. Zum ersten Mal waren die Sterne zu sehen. Also keine Wolken am Himmel. Die ganze Hütte machte sich auf den Weg. Alles schien perfekt. Durch die gesammelten Erfahrungen vom Vortag sind wir am Anfang auf dem Gletscher Seilfrei gegangen. Hier war noch kein Schnee oder Firn und größere Spalten gab es auch nicht. Erst als es nur noch über Firn ging bildeten wir eine Seilschaft. Am Alphubeljoch entschieden wir uns die Nordroute zu nehmen. Es sollte sich aber später leider herausstellen, dass dies keine so gute Entscheidung war. An diesem Tag brannte die Sonne. Wir mussten immer mehr ausziehen und verbrauchten teilweise viel Trinkwasser. Wir liefen in der direkten Sonne. Aber auch der Firn wurde immer weicher. Ab einer Höhe von ca. 3950m quälten wir uns nur noch durch den immer weicher werdenden Firn den Berg hinauf. Hier hatten wir es mit den ersten wirklichen Spalten zu tun. Diese aber waren gut zu erkennen. So liefen wir langsam weiter. Ein paar Kurven noch und schließlich waren wir dann endlich oben. Eine halbe Stunde genossen wir die herrliche Aussicht. Dann machten wir uns wieder auf den Rückweg.
Mario und Frank
Mario und Frank.
Norbert und Peter
Norbert und Peter.
Perfektes Wetter
Perfektes Wetter.
Gipfel
Oben angekommen. Peter, Frank, Mario und Norbert.
Der Wetterbericht sagte für die nächsten Tage kein beständiges Wetter voraus. Sonne und Regen sollten sich abwechseln. Mit anderen Worten, die Wetterlage schien so instabil zu bleiben, dass wir uns nicht vorstellen konnten, die geplante Runde zu gehen. Zudem waren wir alle vier von der Tour auf den Alphubel ziemlich geschafft und durch die zwei Fehlversuche auch etwas demoralisiert. Daher brachen wir die Tour insgesamt am nächsten Tag ab. Es hätte nach unserer Einschätzung wenig Sinn gehabt die Tour wie geplant zu gehen. Wir befürchteten, dass wir möglicher weise immer wieder wegen schlechtem Wetter auf einer Hütte hätten bleiben müssen.
Die Besteigung des Alphubel sollte eigentlich nur eine leichte Tour zum Eingehen sein. Dass das Wetter nicht mitspielte und wir 3 Tage brauchten, ehe wir auf diesen Berg kamen, hatten wir nicht erwartet. Es war trotz allem eine erlebnisreiche Tour und trotz der kurzen Dauer haben wir unvergessliche Eindrücke gewonnen. Für alle außer Norbert war der Alphubel der höchste bisher bestiegene Alpengipfel, für zwei von uns sogar der erste 4000-er.
Text : Norbert, Peter und Frank
Fotos : Peter und Frank
Wetter unbeständig
Wetter unbeständig.

Es folgt eine kleine Auswahl von Bildern:

Blick Richtung Allalinhorn. Am Horizont schon die nächsten Wolken.

Blick Richtung Täschhorn. In den Wolken ist der Dom zu erkennen.

Mario.

Norbert.

Ohne Worte.

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